Monday 7 March 2016

Der FC Bayern wollte Sane und Weigl nicht

FC Bayern München II - Der FC Bayern sucht den Jungstar aus den eigenen Reihen. Seit David Alaba hat es kein Spieler dauerhaft zu den Profis geschafft. Die Shootingstars Leroy Sane und Julian Weigl wollte der FCB einst nicht haben.

"Es braucht Zeit, das aufzuholen. Ich rechne mit drei bis fünf Jahren", sagt Heiko Vogel, der Sportliche Leiter des FCB-Junior-Teams, im kicker. "Dass wir was über Jahre verpasst haben, ist klar." Deutliche Worte des U23-Coaches von der Säbener Straße. Die Nachwuchsabteilung an der Säbener Straße hinkt der Konkurrenz hinterher und das schmeckt den Verantwortlichen natürlich nicht.







2010 und 2013 hatte der FC Bayern die Möglichkeit, die heutigen Shootingstars Julian Weigl von Borussia Dortmund und Leroy Sane vom FC Schalke zu verpflichten. Doch die Stammspieler der beiden Revierklubs wurden als nicht gut genug beurteilt. "Sowas wie mit Weigl darf uns nicht mehr passieren", ärgert sich Vogel heute noch über die verpasste Gelegenheit. Der Mittelfeldspieler landete beim Erzrivalen an der Grünwalder Straße und wechselte vor der Saison vom TSV 1860 für 2,5 Millionen zu den Schwarz-Gelben.

Das soll sich in Zukunft ändern. Das Scouting, speziell in Oberbayern, soll perfektioniert werden. "Die Talente aus der Region, die müssen bei uns sein. Wir haben München und Umland etwas aus den Augen verloren", räumt Vogel ein. Und da kommt Timon Pauls ins Spiel, der vor wenigen Wochen zum Jugend-Chefscout der Roten befördert wurde. Er soll und muss die bayrischen Talente in Zukunft davon überzeugen, dass es beim FC Bayern möglich ist, den Sprung zu den Profis zu schaffen.

Wie schwer dieser Schritt letztendlich ist, weiß der ehemalgie FCB-Jugendspieler Alessandro Schöpf, der über Nürnberg beim FC Schalke gelandet ist. Im mit Weltstars gespickten Kader ist kaum Platz für junge Talente, auch weil die Trainer seiner Meinung nach wohl das Risiko scheuen, Youngster behutsam aufzubauen. "Da braucht es einen Trainer, der diesen jungen Spielern die entsprechenden Chancen gibt - so wie das verstärkt etwa Louis van Gall einst mit Müller, Badstuber und Alaba gemacht hat", sagt der mittlerweile 22-jährige Mittelfeldspieler im kicker. Ausgerechnet der in Ungnade gefallene Holländer war es, der die letzten Jugendspieler zu Profis geformt hat.

Die Hoffnungen, Pep Guardiola würde wie einst beim FC Barcelona diverse ungeschliffene Rohdiamanten zu Stars machen, wurden enttäuscht. Auch, wie der Katalane schon betont hat, weil die nötige Qualität nicht da ist. "Wir haben im Moment keinen Spieler, der den Profis helfen könnte. Da müssen wir aber hingehen, das ist unser Anspruch", fordert Heiko Vogel.

Die Voraussetzungen dafür sind schwierig. Seit dem Abstieg aus der 3. Liga im Jahr 2011 versuchen die kleinen Bayern vergeblich, wieder eine Spielklasse nach oben zu klettern. Junge Hoffnungsträger wie Gianluca Gaudino (nach St. Gallen), Sinan Kurt (zu Hertha BSC) oder Julian Green stagnieren in ihrer Entwicklung, können die Lücke zwischen Regionalliga und Bundesliga alleine mit Training nicht schließen und "flüchten" zu anderen Vereinen.

Auch heuer hat Vogel die Meisterschaft nach der Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Spitzenreiter Wacker Burghausen bereits abgehakt. Im Moment tummeln sich in den Jugendmannschaften an der Säbener Straße acht Junioren-Nationalspieler. Edeltechniker Timothy Tillman, Torjäger Manuel Wintzheimer, der 1,90 Meter große Keeper Christian Früchtl aus der erfolgreichen U17 oder Fabian Benko und Niklas Dorsch, die in der U23 spielen und schon mit Profiverträgen ausgestattet wurden, könnten es vielleicht nach oben schaffen. Aber auch diesen jungen Burschen würde es helfen, wenn die Reserve zeitnah in der 3.Liga unter Profibedingungen spielen kann.




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